re:publica TEN — recap

Zum zehntem Mal öffnete die re:publica dieses Jahr Anfang Mai ihre Türen. Über 8000 Besucher kamen und im Programm fanden sich mehr als 770 Sprecher auf 17 Bühnen. Die rpTEN hatte dieses Jahr das einfache wie griffige Motto TEN-NET, und so fand sich eine große Auswahl an Themen, von Virtual Reality, über Industrie 4.0 und Hass im Internet bis hin zu Snapchat-Kursen. In der von Spiegelflächen geschmückten Halle in der Station, in Berlin Kreuzberg, sammelten sich außerdem neben den obligatorischen Sponsorenständen auch Meet-Up Spaces für kleine und große Startups, Workshops oder beispielsweise ein Podcastbereich. Eingestreut in das Programm aus Talks und Panels waren auch Kunstaktionen wie das Portal im Frachcontainer von shared studios.

Bei einer so großen Veranstaltung ist es schwer zu vermeiden, dass viele Talks nur auf einem Einsteiger-Niveau bleiben. Dies ist super um in neue Themen einzusteigen, mit denen man sich vorher nicht auseinandergesetzt hat. Allerdings ist es für wiederkehrende Besuche immer schwerer, spannende Veranstaltungen zu finden bei denen man etwas dazu lernt. Hinzu kommt, dass einige der begehrten Talks dieses Jahr so überlaufen waren, dass schon 10 Minuten vor Beginn kein Platz mehr war.

Ein weiterer Punkt, der auch schon von anderen im Nachgang aufgegriffen wurde, ist die schlechte Sponsorenkennzeichnung. Microsoft, Flattr, Adblock Plus und Mercedes waren alle auch auf der Bühne vertreten, und waren dabei ganz im Geiste von Content Marketing nur dürftig als gekaufte Talks gekennzeichnet. Das hat nicht jedem geschmeckt, aber ist wohl zur Finanzierung einer Veranstaltung dieser Größe zu so fairen Ticketpreisen kaum zu vermeiden.

Insgesamt zeigte sich aber wieder die Stärke der re:publica als Ort des Klassentreffens Internet. Endlich konnte man in freundlicher Atmosphäre Gesichter den Twitteraccounts zuordnen, neue Leute treffen oder illustren Gästen wie dem Webcomic Zeichner Randall Munroe die Hand schütteln.

Wie schon seit ein paar Jahren wurden die meisten Talks aufgezeichnet, und nun findet sich eine gute Auswahl auf youtube. Wer also ein kleines re:cap veranstalten will, der findet hier eine Auswahl an sehenswerten Talks:

Torsten Schröder und Frank Rieger veranschaulichen in ihrem Talk »Ad-Wars – Ausflug in die Realität der Online-Werbung«, warum man als Sicherheitsmaßnahme einen Add-Blocker installieren sollte. Denn Online-Werbung macht Spam-Emails als Malwareschleuder Konkurrenz.

 

Kati Krause zeigt in Ihrem Talk »Slow media? Digitale Magazine als Gegengewicht zum Snackable-Content« was sich Digitale Medien von Magazinen abschauen können. MIt vielen Beispielen zeigt sie online Magazine und neue Erzählformate.

 

Ein Grundthema war Hate-Speech bzw. Hass im Internet. Hier zu war besonders der Talk von Ingrid Brodnig interessant. Sie erklärt »… warum Lügengeschichten so gut funktionieren«.

Einen guten Einstieg in das Thema Geoblocking bot Julia Reda in ihrem Talk »Ending geoblocking: This content really ought to be available in your country «. Viele Inhalte sind online nur in bestimmten geografischen Bereichen verfügbar, die mit der Realität einer vernetzten globalen Gesellschaft im Konflikt stehen. Julia Reda sammelt Argumente dafür und vor allem gegen Geoblocking, die über die altbekannten Ansichten hinaus gehen. Das Video ist leider noch nicht online daher hier ein kleiner Einblick zum Thema, Julia Reda im Interview mit Philip Banse.

Ein eher unterhaltsamer aber schöner Talk war von Anna-Lena Schiller und Johannes Kretzschmar: »Lasst Stifte Sprechen«, in dem die beiden zeigen, wie grafisch Geschichten erzählt und Zusammenhänge veranschaulicht werden können. Dieser Talk ist besonders interessant für alle, die Storytelling bisher nur mit dem geschriebenen Wort in Verbindung gebracht haben.

Im Youtube Channel der re:publica finden sich noch viele weitere spannende Talks, auch aus den letzten Jahren. Es lohnt sich zu stöbern und auch mal den ein oder anderen Talk außerhalb des eigenen Fachgebiets anzusehen.

 

 

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