KIKK – The state of play

„The state of play“ – unter diesem Motto startete letzte Woche das New Media Festival KIKK in Belgien und schrieb sich damit auf die Fahne, uns die wichtigsten Projekte der Design- und Medienwelt zu präsentieren und uns vor allem zum Spielen zu animieren. Zu sehen gab es eine Reihe namhafter Speaker wie Onformative, Adam Magyar, Zach Lieberman und Casey Neistat vor der beeindruckenden Kulisse eines Theaters aus dem 19. Jahrhundert.

Wir zeigen Euch unsere Favoriten des KIKK-Festivals.

Tobias Revell ist Designer und Forscher aus London und entdeckte im letzten Jahr, dass sein Computer von einer Menge von Anwendungen für ihre eigenen Zwecke missbraucht wurde. Tobias realisierte: Weil die Dinge die wir nutzen immer komplexer werden und wir sie kaum noch wirklich verstehen, werden sie für uns zu einer Art „Black Box“.

Er machte uns mit seinem Vortrag eindrücklich klar, dass mit smart home all die Devices, mit denen wir Leben, Essen usw., den gleichen Schlupflöchern ausgesetzt sind, unter denen unsere Computer und Netzwerke bereits leiden. Und so könnte nicht nur Facebook zukünftig soziale Experimente mit uns durchführen, sondern auch unser smart toaster.

 

 

 

Das Besondere an den ersten Projekten von rAndom International liegt in der Art ihrer Interaktivität: In ihrer Reaktion auf den Menschen ahmen sie ein natürliches Verhalten, wie z.B. Schwarmverhalten, nach. Dies schafft eine Spannung zwischen den ansonsten gänzlich artifiziellen Objekten und ihrem natürlichen Verhalten. So ist Audience beispielsweise eine Reihe von Spiegeln, die Menschen, die den Raum betreten „anschauen“ und mit ihren Blicken verfolgen.

Random International at KIKK

Mit ihrem letzten Projekt „Rain Room“, das unter anderem im MoMa ausgestellt wurde, brechen rAndom International mit dieser Methode: Im Rain Room fallen hunderte Liter pro Minute in Form von Regen von der Decke. Per Camera Tracking werden Besucher erfasst und der Regen stoppt an der Stelle an der der Besucher steht oder geht.

Als Experiment verdeutlichte die Installation vor allem das Vertrauen, das Menschen in die Technologie setzen: Einige Besucher betraten den Rain Room ohne jede Scheu mit ihrem teurem Kameraequipment im Vertrauen darauf, dass die Technologie funktioniert und der Künstler weiß was er tut.

 

 

In seinem Vortrag zeigte Adam Magyar seine Fotografien, die der der Zeit eine neue Dimension geben. Er verwendet umgebaute Scanner um je eine Zeile zu „fotografieren“. Der Scanner ist in einer fixen Position montiert und bewegt sich jeweils von oben nach unten um immer die gleiche Zeile abzustasten. Die Fotos dokumentieren somit alle Objekte, die sich vor der Kamera vorbei bewegen.

Doch Adam nutzt auch High Speed Kameras, um aus U-Bahnen heraus die Menschen und Eindrücke bei der Einfahrt in den Bahnhof zu filmen. Diese Momentaufnahmen verdeutlichen eindrucksvoll den Wert jedes einzelnen Moments.

Die Umkehrung der jeweils filmischen bzw. fotografischen Position wirft eine Menge Fragen für die Fotografie wie wir sie heute kennen auf.

 

 

Pablo Garcia beschäftigt sich in seiner Forschung insbesondere mit antiken Zeichenmaschinen und versucht deren Funktionsweise und Einfluss auf die Kunst zu verstehen.

In seinem Vortrag beschrieb er wie er die antike optische Zeichenhilfe Camera Lucida entdeckte und gemeinsam mit Golan Levin eine moderne Reinterpretation, die „NeoLucida“ entwickelte. In der darauf folgenden Kickstarter Kampagne engagierten sich über 11000 Leute, um die Camera Lucida wieder zum Leben zu erwecken und einen neuen Zugang zum Zeichnen zu finden.

 

In ihrer Botschaft waren sich alle Speaker einig: „Einfach machen“.

Passend dazu gab es neben einer Workshop-Reihe auch einen Markt für die neuesten Gadgets, Konzerte mit Live Performances und eine Ausstellung mit den interaktiven Projekten der Speaker:

Neben der Konferenz zeigte der Film „Maker“, wie die Maker-Bewegung traditionelle Produktionsprozesse und Unternehmen unterwandert und Raum für open souce, crowd funding und individuelle Massenproduktion schafft.

Fazit: Das KIKK Festival ist sehr familiär und nicht zu überlaufen. Die namhaften Speaker, die Konzerte, Live Performances und Austellungen übertreffen so einige „Großstadt“-Konferenzen und sind die Reise definitiv Wert und. See you next year at KIKK!

PS: Alle Vorträge gibt es hier als Video.

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